Verfolgt

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Die Lage der Menschenrechte in der Türkei hat sich in den letzten Jahren massiv verschlechtert: Zehntausende Menschen sitzen wegen Terrorismusverdacht im Gefängnis – über 600 Kinder wachsen hinter Gittern auf –, Beamte werden aus dem Staatsdienst entfernt, die Medienlandschaft von regierungskritischen Stimmen gesäubert. Grundrechte wie die Versammlungsfreiheit sind im Zuge des Notstands stark eingeschränkt, Berichte über Folter und erniedrigende Behandlung in Polizeigewahrsam häufen sich. Die Ausstellung “verfolgt” dokumentiert die Menschenrechtsverletzungen in der Türkei und verleiht den Opfern der Hexenjagd eine Stimme.

In Zeiten des Ausnahmezustandes ist es nicht einfach, an verlässliche Informationen über politisch Verfolgte zu gelangen. Durch die Repressalien der Regierung gibt es heute nur noch wenige freie Medien in der Türkei. Quellen für die Ausstellung „verfolgt“ waren die im Ausland arbeitenden türkischsprachigen Internetportale, die letzten regierungskritischen Zeitungen in der Türkei sowie das offizielle Amtsblatt der türkischen Regierung. Bisherige Berichterstattungen über Menschrechtsverletzungen betrafen überwiegend berühmte Persönlichkeiten aus Medien und Politik. In der Ausstellung „verfolgt“ geht es verstärkt um Menschen des Alltags; Lehrer, Polizisten oder Hausfrauen, die bislang keine Stimme hatten. Die Fotoausstellung stellt 12 Einzelschicksale in den Vordergrund und verdeutlicht anhand dieser Beispiele die aggressive Verfolgung, die zurzeit in der Türkei stattfindet. Die Betroffenen leben teilweise noch dort oder sind durch die Umstände des Ausnahmezustandes verstorben. Manche konnten fliehen und befinden sich im Ausland, auch bei uns in Deutschland. Die Ausstellung stellt einen Vergangenheits-, Gegenwarts– und Zukunftsbezug her. Die Inhalte reflektieren die bisherigen Entwicklungen, geben den Status quo wieder und vermitteln eine Zukunftsperspektive der Verfolgten, die ihre Hoffnung auf eine freie und demokratische Türkei trotz aller Widrigkeiten noch nicht aufgegeben haben.

Der Eintritt in die Ausstellung ist kostenlos.

“verfolgt” ist eine Ausstellung, die von Forum Dialog in Kooperation mit der Urania Berlin und der Aktion für Flüchtlingshilfe gezeigt wird. Die Ausstellung geht auf eine Initiative des Ruhrdialogs zurück.

Die Ausstellung kann von Mo – Fr von 14:30 – 21:00 Uhr sowie Sa – So abhängig vom Veranstaltungsbetrieb besucht werden.

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